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Zwischen Autonomie und Unabhängigkeit. Eine Emotions­geschichte des Südtiroler Separatismus (AUTUNA)

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Emotionen machen bekanntlich Politik. Sie haben Einfluss auf das Handeln politischer Akteure und konditionieren sogar Entscheidungen. Emotionen bestimmen auch ganz wesentlich mit, wie politische bzw. gesellschaftliche Ereignisse öffentlich wahrgenommen und interpretiert werden. Kurzum: Emotionen sind ein wesentlicher Bestandteil des Politischen und umgekehrt: Emotionen sind vielfach politisch bedingt. Dementsprechend intensiv beschäftigen sich die Historiker*innen seit einigen Jahren mit emotionsgeschichtlichen Ansätzen, die sich als eigener, interdisziplinär angelegter Forschungsstrang in der Geschichtswissenschaft durchgesetzt haben.

Das Forschungsprojekt „Zwischen Autonomie und Unabhängigkeit. Eine Emotionsgeschichte des Südtiroler Separatismus“ versucht die neuere emotionsgeschichtliche Forschung mit regionalgeschichtlichen Ansätzen zu verbinden. Es fragt nach der Bedeutung von Emotionen in der Südtiroler Autonomie- bzw. Unabhängigkeitspolitik seit 1948. Welche Rolle spielen Gefühle in autonomie- bzw. unabhängigkeitspolitischen Zusammenhängen? Und welche emotionalen Momente – man denke beispielsweise an Sigmundskron 1957 – und Argumente stechen in der politischen Geschichte Südtirols seit Inkrafttreten des Ersten Autonomiestatuts 1948 hervor? Emotionen werden vor allem über Symbole, Embleme und Bilder transportiert. Wie ist der emotionale Gehalt rituellen politischen Handelns einzuschätzen? Und auf welche Weise werden Argumente pro oder kontra Autonomie, Unabhängigkeit und Separatismus emotional aufgeladen und untermauert? Politischer Aktivismus und Emotionen sind eng miteinander verzahnt. Welche Rolle spielen insbesondere die Medien für die regionale Protestkommunikation? Und auf welche Weise nehmen sie Einfluss auf die gesellschaftliche Wahrnehmung von Autonomie- bzw. Unabhängigkeitspolitik?