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Infrastructure and Logistics in Eighteenth Century Alpine Transit Trade. An Interrelated Cross-Contextualised Approach (ALPINNKONNECT)

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Sammlung Touriseum - Südtiroler Landesmuseum für Tourismus, Meran

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Im Mittelpunkt von ALPINNKONNECT steht der transeuropäische Handelsverkehr als Motor und Ausdruck des Wohlstands im 18. Jahrhunderts. Das Projekt konzentriert sich auf das Zusammenspiel von Akteuren, materiellen Voraussetzungen und natürlichen Einflüssen entlang der Haupttransitrouten durch die Alpen und wendet einen Ansatz der sozio-materiellen und natürlichen Verflechtung an. Es geht von der Hypothese aus, dass der Transport eine breite Beteiligung erforderte, um die enormen Anstrengungen zu bewältigen, und eine wichtige Einnahmequelle darstellte. Durch die Brille des Transitverkehrs betrachtet, wird daher ein neues Licht auf das lokale Sozialgefüge geworfen. Unter den Schlüsselfiguren fungierten die "alpine innkeepers" als Verbindungsagenten und die Gasthäuser als Mehrzweckknotenpunkte des Transitverkehrs. In Anbetracht der grundlegenden Bedeutung des Transitverkehrs ist der fragmentierte und veraltete Forschungsstand auffällig. ALPINNKONNECT betritt Neuland, indem es Ansätze des Neuen Materialismus und ein relationales Konzept von Logistik und Infrastruktur aufgreift, Gastwirte, Fuhrleute, Flößer, Maultiertreiber und Rutengenossenschaften als Protagonisten in den Mittelpunkt stellt und Haushalte, Ehe, Verwandtschaft, Eigentum und Geschlecht als Faktoren in diesem wirtschaftlichen Schlüsselsektor integriert. Hauptziel ist es, zu einem umfassenden und empirisch abgesicherten Verständnis der Voraussetzungen, Prozesse, Auswirkungen und Dynamiken des Transitverkehrs und seiner Veränderungen zu gelangen. ALPINKONNECT argumentiert, dass die Transitwege im 18. Jahrhundert nicht trotz, sondern komplementär zum wirtschaftlichen Aufstieg Nordwesteuropas lebenswichtig blieben.

Das ERC-Projekt beginnt im Oktober 2024. Principal Investigator ist Margareth Lanzinger, Universität Wien.