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Info
Das Forschungsprojekt „The Role of Wealth in Defining and Constituting Kinship Spaces from the 16th to the 18thCentury – Vermögen als Medium der Herstellung von Verwandtschaftsräumen vom 16. bis zum 18. Jahrhundert“ hat Vermögensarrangements in städtischen und ländlichen Gemeinden im südlichen Tirol in der Frühen Neuzeit anhand von Verfachbüchern untersucht. Es basierte auf der Annahme, dass ein beträchtlicher Teil des Vermögens in frühneuzeitlichen europäischen Gesellschaften über Heirat und Erbe transferiert wurde. Erbrecht und Erbansprüche waren dabei eng mit Verwandtschaft verknüpft und begründeten wirkmächtige Achsen der Konkurrenz. Entsprechende Handlungsoptionen und deren Umsetzung in die Praxis hingen wesentlich von den jeweils vorherrschenden Ehegüter- und Erbmodellen und deren Zusammenspiel ab. Das Projekt hat mit der Hypothese gearbeitet, dass Vermögen als ein grundlegendes Medium fungiert hat, über das Verwandtschaftsräume definiert und konstruiert wurden. Verwandtschaftsräume wurden in diesem Kontext als soziale Räume gefasst, die sich über Kommunikation und Interaktion, über Aushandlungsprozesse, Konkurrenz und Konflikte konstituiert und strukturiert haben. Das Projekt hat sich in mehreren derzeit breit debattierten Forschungsfeldern positioniert: in der Historischen Verwandtschaftsforschung, der Geschlechtergeschichte, in der Materiellen Kulturforschung, der Konsumgeschichte, der Geschichte von Kreditbeziehungen sowie in der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte von Ungleichheit.
Das vom Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF geförderte Projekt hatte eine Laufzeit von zweimal drei Jahren 2017-2019 und 2020-2023. Projektleitung: Margareth Lanzinger: Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Universität Wien; Bearbeiter*innen: Janine Maegraith, Johannes Kaska, Matthias Donnabaum.