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Innerhalb des breiten Forschungsfeldes der Migrationsgeschichte konzentriert sich der Workshop auf einige spezifische Aspekte der mobilen Armut in Europa von der Frühen Neuzeit bis ins 19. Jahrhundert.
In mehreren Fallstudien analysieren die Referent*innen die materiellen Möglichkeiten und Netzwerke von Personen, Gruppen und Institutionen, die die Mobilität von Vagabund*innen, Migrant*innen und armen Wanderarbeiter*innen ermöglichten und regulierten. Ferner geht es um die Frage der Unterkunft, der Wohlfahrts- oder „Proto"-Wohlfahrts- bzw. Fürsorgestrukturen staatlicher, religiöser, privater oder korporativer Natur, die ihre Mobilität erleichterten.
Die Aufmerksamkeit richtet sich insbesondere auf die implizite Kontrollfunktion, die diese Strukturen und Fürsorgemaßnahmen auf die Betroffenen ausübten - ein Phänomen, das die andere Seite der Medaille einer parallel verlaufenden juristischen Entwicklung darstellt, die sich in ganz Europa immer strenger und kapillarer gebärdete und darauf abzielte, die Landstreicherei zu unterdrücken.